Neue Facetten des Printdesign – Gedanken zum kreativen Printjahr 2017
Nicola Redeker | 14. Dezember 2016
Neue Facetten des Printdesign:
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Zeit wird besinnlicher. Doch für mich war das Jahr 2016 geprägt von Aufbruchstimmung und Spaß an Neuem. Und am besten greifbar wurde das auf der Creative Paper Conference in München. Auf der Veranstaltung wurde ein Feuerwerk aus Papier, Veredelung, Design und Kreativität entzündet wie nirgendwo sonst. Unter dem Motto „Analog ist das neue Bio“ war die erlebbare Haptik – der entscheidende Unterschied zum omnipräsenten, glatten Touchscreen – das zentrale Thema.
Die Veredelung von Druckprodukten trägt einen Großteil zu diesem Erlebnis bei. Die präsentierten Ansätze und Herangehensweisen könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum einen: Kompromisslose Veredelung, keine Einschränkungen akzeptieren und das Maximum aus Material und Maschine herausholen mit 17 Sonderfarben und 5 verschiedenen Lacken. Zum anderen: Flexibel sein, Experimente wagen und am Ende das Ergebnis annehmen und als einzigartiges Original würdigen. Und die noch vorhandenen Reste einer lila Hologrammfolie wurden auch gleich noch aufgebraucht!
Der zweite große Bereich, der das Thema Haptik immer stärker prägt, ist das zu bedruckende Material. Das mühelos zu verarbeitende gestrichene Bilderdruckpapier gerät immer mehr ins Hintertreffen, der Trend geht schon seit Längerem in Richtung ungestrichenes Naturpapier. Mittlerweile produzieren sogar Modezeitschriften und Fotografen (auch wenn dort an mancher Stelle noch Überzeugungsarbeit notwendig ist) ihre Bildstrecken auf diesem wandelbaren Material.
Vom Thema Material ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zum Thema Nachhaltigkeit in Form von Recycling, Upcycling und ökologischen Materialien. Recycling Papiere sind schon lange nicht mehr nur grau, hässlich und schlecht zu verarbeiten, sondern können gleichwertig wie Neupapiere eingesetzt werden. Vom Recycling ist dann nur noch ein kleiner Schritt zum Upcycling, bei dem Papiere aus Abfällen hergestellt werden.
Erlebbare Haptik, ungestrichenes Papier, perfekte Optik und Nachhaltigkeit: Das alles in einem Produkt stellt für Druckereien eine neue Herausforderung, da ein einfacher, standardisierter Ablauf nicht möglich ist. Deshalb sollten Druckereien die Kreation von neuen Printprodukten als gemeinsamen Prozess in enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden verstehen.
Gemeinsam Neues ausprobieren, Erfahrungen sammeln und am Ende die Welt mit neuen spannenden Druckprodukten bereichern – so könnte es auf meiner Weihnachtskarte stehen. Denn das wünsche ich mir auch für das neue Jahr.